
Eine der häufigst gestellten Fragen in der logopädischen Praxis ist der Zusammenhang zwischen Ernährung und Sprachentwicklung.
Aus diesem Grund möchte ich einmal kurz auf dieses Thema eingehen:
Über das Saugen als Säugling und das Kauen als Baby/Kleinkind von harten Nahrungsmitteln (z.B. Möhren, Äpfel oder Vollkornbrot) trainieren die Kinder ihre Mundwerkzeuge und somit auch die Muskeln, die sie für die Einstellung von Buchstaben im Mund benötigen. Wenn wir uns das Wort STRUMPFHOSE einmal buchstäblich auf der Zunge zergehenlassen, wird schnell klar, welch akrobatische Gymnastik Zunge und Lippen vollführen.
Schon Säuglinge trainieren beim Saugen ihre Lippen- und Wangenmuskulatur. Diese wird optimal beim Stillen gefördert. Bei den Flaschensaugern ist darauf zu achten, dass die Saugergröße altersentsprechend ist und nicht zum schnelleren Trinken, durch eine Vergrößerung des Loches manipuliert wird. Der Übergang von flüssiger auf breiige Nahrung erfolgt oft ab dem 6. Lebensmonat, indem eine Milchmahlzeit ersetzt wird. Bei nicht allergiegefährdeten Kinder beginnen die Mütter meistens mit Möhrchen. Wichtig ist hier, dass mit einem kleinen Löffel in optimaler Position für Kind und Mutter gefüttert wird.
Mit dem Durchbruch der ersten Zähne wird auch der Startschuss für feste Nahrungsmittel gegeben. Scheuen Sie sich nicht feste Speisen wie Brötchen, Zwieback oder Dinkelstangen anzubieten. Mit dem Zahndurchbruch muss das Kind nagen und schaben und das Kauen wird trainiert, welches mit wachsender Zunahme des Sprachverständnisses dazu führt, dass die Kinder um ihren ersten Geburtstag anfangen ihre ersten Worte zu sprechen.