
In der Sprachtherapie wird die Sprache an sich behandelt. Hier steht die allgemeine Kommunikationsfähigkeit im Vordergrund.
Es ist uns wichtig, dass die Kinder lernen ihre Wünsche und Bedürfnisse äußern zu können. Der Frust darüber, entweder von vertrauten Menschen, oder von fremden Personen nicht verstanden zu werden, ist bei den Kindern und den Eltern hoch. Dies kann in der Familie zu Verzweiflung, zu Wut und zu Verstummen führen.
Nicht selten entwickeln sich Sekundärsymptome wie - Stottern / Mutismus
- Aggression / Verweigerung / Oposition
- ADHS und manchmal auch motorische Unruhe / ADS bishin zur Dissoziation
Die Sprachtherapie fängt schon bei den Kleinsten an.
Mit der Behandlung des Sprachverständnisses beginnen wir bei den Kleinsten. Bei Schulkindern beenden wir die Therapie, sobald alle Restsymptome, wie z.B. grammatikalische Schwierigkeiten behoben sind. Manchmal entwickelt sich aus einer Sprachentwicklungsstörung eine Lese-Recht-Schreibschwäche.
Das Sprachverständnis
Bei der Behandlung des Sprachverständnisses arbeiten wir häufig nach der von Barbara Zollinger entwickelten Sprachtherapie:
Die Entdeckung der Welt der Sprache.
Im Rahmen der Entwicklung unterscheiden wir im Freispiel zwischen Funktionsspiel und Symbolspiel. Unsere Aufgabe ist über freie Spiele mit einem thematischen Schwerpunkt (semantisches Feld) die Entwicklungsstufe des Symbolspiels zu erarbeiten. Erst in diesem Bereich entwickeln die Kinder kontextunabhängiges Sprachverständnis.
Damit die Kinder ein adäquates Sprachverständnis entwickeln können, arbeiten wir zusätzlich mit der Marte Meo Methode. Den Eltern wird konkret anhand von Videoanalysen gezeigt, wie sie den nächsten Entwicklungsschritt ihres Kindes unterstützen können.
Der Wortschatz
Heutzutage leiden immer mehr Kinder unter einem unzureichend gefüllten Wortschatz.
Dies hat unterschiedliche Ursachen. Sicherlich spielt aber der vielfältige Medienkonsum eine zentrale Rolle. Immer mehr Kindern fehlt die Außeinandersetzung mit ihrer Umwelt und der daraus resultierenden sinnlichen und sinnvollen Erfahrung mit dieser und sich selbst.
Kinder lernen vom Greifen über Begreifen den Begriff zu bilden. Den Begriff richtig einzusetzen bedeutet aber auch manigfaltige Erfahrungen gemacht zu haben. Wir unterstützenden die Kinder in ihrer natürlichen Neugier und wecken Interesse, Themen auf unterschiedliche Weisen zu konsumieren.
Die Wortschatzarbeit findet bei uns immer im Bereich eines semantischen Feldes (z.B. Thema: Frühling) statt. Es ist uns wichtig, alle Sinne miteinzubeziehen . Wir arbeiteten themen- und jahreszeitenbezogen. Unsere Arbeitsmaterialien sind auch aus der Natur, anzufassen und real. Die Kinder dürfen riechen, schmecken, tasten, hören und sehen. Nur über die Vernetzung aller Sinne kann ein Kind einen neuen Begriff erfahren und endgültig abspeichern.
Die Kinder arbeiten mit Liedern, Bildmaterial und ggf. mit Texten. An dieser Stelle greifen alle Methoden der Sprachtherapie ineinander.
Der Grammatikerwerb
Kinder mit Dysgrammatismus wenden die grammatikalischen Regeln bei der Bildung von Sätzen und Beugung von Wörtern falsch an.
Beispiele sind:
- "Ich will der Puppe haben",
- "Timmi aufs Töpfchen muss",
- "Clara in Kindergarten gewest"
- oder "die Indianers".
Beim Sprechenlernen ist es völlig normal, dass das Kind nicht sofort alle Wort- und Satzkonstruktionen richtig bilden kann.
Im Alter von vier bis fünf Jahren sollte es jedoch übliche Sätze in grammatikalisch richtiger Form sprechen können.
Unterscheidet sich die Wort- und Satzbildung eines Kindes deutlich erkennbar von der seiner Altersgenossen, spricht man erst von einem Dysgrammatismus. Die Sprachstörung tritt häufig in Verbindung mit einer Sprachentwicklungsstörung, bei 3 Prozent der sechsjährigen Jungen und bei 1,5 Prozent der gleichaltrigen Mädchen auf.
Die Artikulation oder das Sprechen
In der Artikulationstherapie = Behandlung der richtigen Aussprache einzelner Buchstaben wird die gestörte Lautbildung an sich korregiert. So trainieren wir mit den Kindern zum Beispiel den Laut /k/.
Vorgehensweise:
- Hörwahrnehmungstraining
- Training der Mundmotorik
- Erarbeitung des einzelnen Phonems über Geräusche, Silben, Wörter, Sätze und Texte
- Festigung des Lautes in der Spontansprache
- Anbahnung des nächsten Lautes