
In unserer Praxis werden Kinder mit besonderen Bedürfnissen auf vielfältige Weise behandelt.
Dazu gehören Kinder mit Down Syndrom, Kinder mit Cerebralparesen, Kinder mit Lern- und geistigen Behinderungen, Kinder mit unterschiedlichen Trisomien sowie Kinder mit Spastiken und solche die auf den Rollstuhl angewiesen sind.
Die Praxis ist barrierefrei zu erreichen.
Westdeutsche Down Syndrom Ambulanz in Velbert
Seit Gründung der Westdeutschen Down Syndrom Ambulanz 2007 sind wir Teil des interdiziplinären Konzeptes. Dieses Beratungsangebot ist eine Ergänzung zu den bereits bestehenden Möglichkeiten, die Eltern von Down-Kindern zur Unterstützung zur Verfügung stehen. Die Sprechstunde findet jeweils am ersten Mittwoch im Monat statt. Die Kinder und Jugendlichen werden dann an einem Tag vom Ärzteteam der Kinderklinik, einer Physiotherapeutin, einer Heilpädagogin, einer Ergotherapeutin und von uns als Logopädinnen untersucht.
Im anschließendem Teamgespräch werden Förder- oder Therapiemöglichkeiten empfohlen. Die Eltern erhalten einen schriftlichen Bericht.
Für den logopädischen Bereich wünschen wir uns für die Down Ambulanz einen engen Kontakt zu den Eltern. Die Eltern sollen als Fachleute für ihr Kind mit entscheiden, welches Therapiekonzept das Beste und Alltagstauglichste ist. So könnte es z.B. sein, dass das Kind Schwierigkeiten bei der Nahrungsaufnahme oder mit der Mundmotorik hat. Wir empfehlen individuell, mit welcher Technik Sie im Alltag die Zungen-, Lippen- und Wangenmuskulatur Ihres Kindes stimulieren und kräftigen können. Dadurch werden sichere Artikulationsbewegungen begünstigt und eine deutliche Aussprache trainiert. Desweiteren ist unser Anliegen Sprachanregungen, auch aus dem Kinderzimmer heraus, zu schaffen oder alternative Kommunikationsmittel zu erarbeiten. Da Kinder mit Down Syndrom oft visuell sehr stark sind empfehlen wir Hilfen wie z.B. das frühe Lesen oder GUK, um die Kommunikation anzubahnen.
Das Castillo Morales Konzept
Das von Dr. Rudolfo Castillo Morales entwickelte neurophysiologisch orientierte Therapiekonzept ist ein umfassendes Therapiekonzept für Kinder und Erwachsene mit kommunikativen, sensomotorischen und orofacialen Störungen.
Dr. Castillo Morales ist in Argentinien geboren und aufgewachsen. Dort studierte er Medizin. In Spanien erhielt er eine Ausbildung zum Rehabilitationsarzt und leitet jetzt das Rehabilitationszentrum „Centro Modelo de Reeducacion“ in Cordoba/Argentinien.
Seit 1979 wird sein Konzept in Deutschland und Europa vermittelt und beinhaltet die Förderung der sensorischen und motorischen Fähigkeiten mit einem orofacialen Behandlungsschwerpunkt.
Eine wesentliche Grundlage für sein Therapiekonzept war die intensive Beschäftigung mit der Anthropologie Lateinamerikas. Die Behandlung basiert auf dem Respekt vor dem Gegenüber, dem Zutrauen in die Fähigkeiten des anderen und im Unterstützen seiner Stärken. Mit Bezug auf den Alltag ist ein enges Zusammenarbeiten mit den Eltern bzw. Bezugspersonen von grundlegender Bedeutung.
Ziele der Behandlung sind:
- Erweiterung der nonverbalen und verbalen Kommunikationsmöglichkeiten
- Wahrnehmungsentwicklung (Spüren, Sehen, Hören)
- Verbesserung der aktiven Aufrichtung und Bewegung
- Aktivierung und Regulierung der orofacialen Funktionen (Saugen, Schlucken, Speichelkontrolle, Kauen, Mimik, Artikulation)
- Förderung der Eigeninitiative und Selbständigkeit (Kommunikation, Essen, Trinken, Fortbewegung)
- Unterstützung der elterlichen Kompetenzen
- Vermeiden sekundärer Pathologien
Behandelt werden:
Frühgeborene, Säuglinge, Kinder und Erwachsene mit:
- Muskelhypotonie zum Beispiel bei Down-Syndrom, Prader-Willi-Syndrom oder anderen Syndromen
- orofacialen Störungen zum Beispiel bei neurologischen Erkrankungen, Facialisparesen, Moebius-Syndrom, Pierre-Robin-Sequenz oder Lippen-Kiefer-Gaumen-Segel-Spalten
- zentralmotorischen Störungen und Mehrfachbehinderung zum Beispiel bei Cerebralparese oder Zustand nach Schädel-Hirn-Trauma
- peripheren Paresen zum Beispiel Plexusparesen oder Myelomeningozelen
- neuromuskulären Erkrankungen
GUK = Gebärdenunterstützte Kommunikation
Die Methode der Gebärden-unterstützten Kommunikation wurde von Prof. Dr. Etta Wilken für Kinder entwickelt, die nicht, oder noch nicht sprechen.
Durch den Einsatz von Gebärden, wird die Kommunikation mit den Kindern, vor allem bei Kindern mit Down Syndrom erleichtert. Es werden nicht alle Wörter gebärdet, sondern nur diejenigen, die für das Verstehen der Mitteilung von Bedeutung sind. Sogenannte Schlüsselwörter.
Das GUK-System wird besonders in der frühen Förderung von Kindern mit Sprachproblemen eingesetzt. Da es leichter ist zu gebärden, als zu sprechen, helfen die Gebärden den Kindern sich früher verständlich mitzuteilen. Die dadurch gewonnen positiven Kommunikationserlebnisse unterstützen das Sprechenlernen und wirken sich positiv auf die Sprachentwicklung aus.
Für Interessierte biete wir GUK Fortbildungen an. Die Termine dazu können individuell vereinbart werde. Die Mindestteilnehmerzahl liegt bei 6 Personen.
Inhalte:
- Meilensteine in der Entwicklung
- Für welche Kinder ist GUK geeignet?
- Wann ist der richtige Zeitpunkt mit GUK zu beginnen?
- Wie und welche Gebärden lernt ein Kind?
- Über welchen Gebärden Wortschatz sollten Eltern verfügen?
- Praktische Übungen